Reiseberichte

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Afrika: Marokko (24.02.04 bis 18.03.04)
Afrika: Westsahara (18.03.04 bis 09.04.04)
Afrika: Mauretanien (09.04.04 bis 24.04.04)
Afrika: Senegal (24.04.04 bis 15.05.04)
Afrika: Gambia (16.05.04 bis 04.06.04)
Afrika: Mali (09.06.04 bis 26.06.04)
Afrika: Burkina Faso (03.07.04 bis 20.07.04)
Afrika: Ghana (20.07.04 bis 25.09.04)
Afrika: Togo (29.09.04 bis 30.09.04)
Afrika: Benin (30.09.04 bis 02.10.04)
Afrika: Nigeria (02.10.04 bis 15.10.04)
Afrika: Kamerun (16.10.04 bis 19.11.04)
Afrika: Gabun - und mit Safmarine ans Cape (19.11.04 bis 03.12.04)
Afrika: SÜDAFRIKA - Kap der guten Hoffnung erreicht (04.12.04 bis 15.12.04)
Afrika: Namibia Teil 1 (16.12.04 bis 04.02.05)
Afrika: Namibia Teil 2 (04.2.04 bis 13.06.05)
Afrika: Nachtrag zu Namibia Bericht Teil 2
Afrika: Sambia (26.06. bis 23.07.05)
Afrika: Malavi (23.07. bis 17.08.05)
Afrika: Tansania (17.08. bis 30.09.05)
Afrika: Mocambique (30.09.05 bis 12.01.06)
Afrika: CapeTown (13.01.06 bis 13.03.06 )


Namibia Teil 1 (16.12.04 bis 04.02.05)
Deutsch-Südwest, oder Heimat in der Ferne?

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Einreise über Südafrika: Für Deutsche nur ein über 6 Mon. gültiger Reisepass nötig.
Aufenthaltsdauer in Namibia vom: 15.12.04 - 13.06.05
Wechselkurs: 1€ = 7,5 Namibien Dollar N$ (= südafrik. Rand) .
KM Stand (bei Ausreise): Km.
Gefahrene Km insges.: Von 58.485 - ??? Km.
Dieselpreis: 3,517.- ND ab 200 Ltr. an Truck Stationen, sonst bis zu 4,08.- .
Super: 4.17.- ND.
Sprache: Amtssprache Englisch, Deutsch, Afrikan.
Gefahrene Km in Namibia: 18000 Km

Namibia: Land zwischen zwei Wüsten, der Kalahari im Osten und der Namib im Westen, das . auf Europa übertragen, Städte wie Berlin, Rom und London umschließen würde. Ein Paradies der Kontraste, das seinen Namen aus der ältesten Wüste der Erde, der Namib, übernommen hat.

Kurze Geschichte zum ehemaligen "Deutsch Südwest": Namibia blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

Man schrieb das Jahr 1486, als die ersten Europäer, es waren Portugiesen, am Cape Cross (Kreuzcap) dieses Land betraten. Danach wanderten verschiedene bantusprachige Völker ein, bis am 12. Mai 1883 der Bremer Tabakimporteur Adolf Lüderitz die deutsche Reichsfahne hissen ließ und Südwestafrika zum deutschen Schutzgebiet erklärte.

Nach Aufständen der Herero und Nama zwischen 1904 und 1908, die vom deutschen General Lothar von Trotha blutig niedergeschlagen wurden, endete die deutsche Ära nach über 30 Jahren Kolonialismus.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Land vom Völkerbund an Südafrika zur Verwaltung unterstellt. Danach folgte ein langer Freiheitskampf gegen die südafrikanische Herrschaft und im Jahr 1990 erreichte Namibia seine Unabhängigkeit.

Die Zeugnisse kolonialer Macht des Kaiserreichs Wilhelms II., der das Land von 1883 bis 1915 veränderte und bis in die heutige Zeit nachhaltig prägte, findet man an zahlreichen Orten dieses Landes wieder.

Wenn man Städte wie Windhoek, Keetmanshoop, Swakopmund, Okahandja und ganz besonders Lüderitz besucht, denkt man, in einer deutschen Kleinstadt zu sein. Hier gibt es Brötchen beim Bäcker um die Ecke und Landwurst beim Metzger. Bier in verschiedenen Sorten wird nach deutscher Brauart hergestellt. In Swakopmund wird an jeder Ecke Deutsch gesprochen. -Mallorca im Süden von Afrika-.

Diese Gegend entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen von Afrika, wenn wir nicht wüssten, dass faszinierende Naturschönheiten abseits jeglicher Zivilisation zu finden währen. Bei unserem Aufenthalt über mehrere Monate, (15.12.04 bis voraussichtlich Mitte Mai), werden wir unzählige Höhepunkte mit den Menschen, den Tieren und der Landschaft Namibias "erfahren" und ausgiebig erleben.


Do. 16.12. 04


Die Grenze von Südafrika haben wir gestern Abend bei Vioolsdrif / Noordoewer passiert. Die Einreise mit Simba hat gut geklappt im Gegensatz zu der Einreise mit dem Schiff bei Walvis Bay. Obwohl 3 Grenzbeamte sich für unser Wohnmobil interessierten und auch im Fahrzeug waren, hat sich Simba absolut ruhig im Führerhaus verhalten und wurde überhaupt nicht bemerkt. (Braver Simba).

Entlang an hunderten von Kilometer langen eingezäunten Farmen erreichten wir auf der B1 am frühen Nachmittag Keetmanshoop. Fährt man durch diese Kleinstadt in Richtung Nordost am Hospital vorbei, kommt man über eine gute Naturpiste nach ca. 11 Km in den Köcherbaumwald und an den Spielplatz der Riesen. (Steinblöcke übereinander liegend)

Einige Pflanzenarten in Namibia sind einzigartig auf unserer Welt. Dazu zählt der Köcherbaum, deren Äste angeblich von den Buschmännern als Pfeilköcher verwendet wurden.

Diese Baum-Aloen stehen normalerweise einzeln, doch hier bilden über 300 Exemplare zwischen dem schwarzen Doleritfelsen einen ungewöhnlichen Wald. Diese Pflanzen werden bis zu 8 Meter hoch und einige sind über 300 Jahre alt.


Im Köcherbaum-Wald bei Keetmanshoop.

Gegen Abend verlassen wir die Hauptstrasse nach Windhoek und biegen in eine Seitenpiste ein. Es ist bedrückend, denn links und rechts entlang der Strassen und Pisten unendliche Farmzäune. Zwischen einem verlassenen Bahnhof und der nahen Hauptstraße stellten wir uns für die kommende Nacht ab.


Fr. 17.12. 04


Gegen 1 Uhr Morgens "bellte" unser Simba Alarm. Ein singender Nachtruhestörer verwechselte anscheinend unseren Rast-Vorplatz mit dem Kirchenportal. Stimmgewaltig wollte er uns die Bibel näher bringen und trällerte von Gott und dem Lord. Ich schaltete die Außenscheinwerfer an um ihn abzuschrecken, hätte ich besser bleiben lassen, denn das Gegenteil habe ich erreicht, jetzt holte er zum Finale aus, er stand ja im Rampenlicht. Es war ein gut gekleideter Afrikaner, die Weinflasche in der Rechten, einen Taktstock in der Linken, kein gutes Zureden hat ihn abgehalten, so nervte er uns bis um 4 Uhr morgens.

Gerädert und schlapp stand ich gegen 6 Uhr auf. Da kam er schon wieder, humpelnd, torkelnd und zum teil auf dem Boden robbend auf unser Fahrzeug zu. Help me, help me….rief er, ich dachte jetzt ist er total durchgeknallt, doch dann sah ich ein ernsthaftes Problem. Sein neuer Safarianzug war am linken Hosenbein zerfetzt und blutgetränkt. An seiner inneren Beinseite war Haut und Fleisch abgeschabt, das ganze Schienbein, vom Knie bis zum Knöchel. war blank zu sehen, so lag er vor mir. Ich fragte nach was ihm passierte, er deutete immer wieder zur Hauptstrasse, doch Antwort bekam ich keine. Er stand unter Schock hat viel Blut verloren und fiel immer wieder kurz in Ohnmacht wenn er auf seinen Fuß schaute. Mit verbinden war nicht viel zu machen, er musste schnellstens ins Krankenhaus. Ich schleppte ihn zur Hauptstrasse. Ein kleiner Pritschenwagen hielt am Rande der Strasse an und auf mein Winken kam das Fahrzeug durchs Gelände auf uns zu. Es waren zwei Polizisten auf dem Weg zu ihrem Office. Gemeinsam luden wir den verletzten und ohnmächtigen Mann auf die Pritsche. Und einer fuhr ihn in das nächst gelegene Krankenhaus. Mit dem anderen Polizisten ging ich der Blutspur nach. Auf der Strasse eine getrocknete Blutlache, Zentimeter neben einer etwa 30 Meter langen, schlingernden LKW Bremsspur. Wir fanden neben der Strasse noch seinen zerrissenen Schuh und seine unversehrte Armbanduhr. Dieser Mensch hatte 1000 Schutzengel.

Nachdem er uns gegen 4 Uhr verlassen hatte, stand er wahrscheinlich mitten auf der Hauptstrasse, wollte Fahrzeuge stoppen und seine missionierenden Lobgesänge fortsetzen, bis ihn dann der LKW erwischte.

Nachdem der Polizist vom Krankenhaus zurückkehrte, erfuhren wir, dass es dem Verunglückten den Umständen entsprechend gut gehe. Wir waren erleichtert, setzten unsere Reise in Richtung Windhoek fort und erreichten gegen Abend die Hauptstadt Namibias.


Bruchstücke des Gibeon - Meteoriten in der Fußgängerzone von Windhoek
(Siehe Sockel rechts unten: der wurde als "dritter" vor 2 Tagen geklaut.)

Wir wurden schon erwartet, von Christian… einem Freund von Kuno Göttling aus dem Kreis Ludwigsburg, den es vor über 30 Jahre nach Windhoek verschlagen hatte und gerade für einige Wochen seine Heimat in Deutschland besuchte. Christian gab uns einige wertvolle Tipps und seine Einkaufskarte für das Trade Center. Anschließend begleitete er uns auf den nahe liegenden Campingplatz "Arebbusch Travel Lodge".


Sa. 18.12. - Di. 21.12.04


Geschützt durch einen Elektrozaun und Wachturm bleiben wir einige Tage auf diesem Camp, der sehr sauber mit Waschmaschine, Trockner und einem kleinen Restaurant geführt wird. Im nahe liegenden Supermarkt wurden unsere Vorräte preisgünstig (dank Christians Einkaufskarte) wieder aufgefüllt. Christian begleitete uns in die reizvolle Innenstadt zu einem Travelershop um Ritas Ticket nach Deutschland zu besorgen. Hin- und Rückflug mit Namibia Air Line von Windhoek nach Frankfurt kostete umgerechnet 620.- € . Die Buchung war perfekt. Das Ticket für den ICE - Zug (hin und zurück 95.- € ) nach Stuttgart, wurde dann in Frankfurt besorgt.

Unser Fahrzeug bekam eine gründliche Reinigung und Rita konnte unsere Wäsche, nach dem Waschvorgang, wieder frisch in unsere "Kleiderschränkchen" verstauen.


Mi. 22.12.04


Eine 2. Schutz-Impfung war fällig.

Nachdem wir uns in einer Apotheke in Windhoek unseren Impfstoff gegen Tetanus und Hepatitis A+B besorgten, gab uns eine Ärztin im Krankenhaus die kostenlose Impfung. Nun haben wir für die nächsten 10 Jahre vorgesorgt.

Anschließend ging's auf den 40 Km entfernten Flughafen, um uns für Ritas Heimflug zu informieren. Nach weiteren 60 Km erreichten wir den aus 5 Häusern und einer Vieh- Verladestation bestehenden Ort Nina. Hier sollte, nach unserem Reiseführer, ein "Campingplatz mit Familienanschluss in schöner Landschaft" zu finden sein.

Für uns war dieses Farmercamp zu familiär und wir zogen es vor, statt neben der Stallmiste, lieber auf der Piste neben den frustrierenden Farmerzäunen zu stehen. Von einer "schönen Landschaft", wie beschrieben, ebenfalls weit und breit nichts zu sehen.


Einer von vielen frustrierenden Übernachtungsplätzen neben der Piste.

Unabhängig von der landschaftlichen Großartigkeit Namibias, seinem faszinierenden und vielfältigem Ökosystem, sollte man auch berichten, was in keinem Prospekt zusehen und nur in wenigen Reiseführern nachzulesen ist.

Tausende von Kilometer …Zäune, Zäune, Zäune… links und rechts der Straßen und Pisten. Ich würde behaupten, dass über 60 % der namibischen Flächen durch Farmerzäune "eingezäunt" sind und ich habe mit Sicherheit nicht übertrieben.

Wir fuhren Tage lang an den Barrieren entlang, ohne eine Möglichkeit, beidseitig der Strassen in der Savanne, für einen Nachtplatz zu "verschwinden". Uns blieben nur die Pisten oder die teuren Lodges und Campsite.

Die Farmen sind riesig groß, denn unter 10 Km²! gibt diese trockene und nur spärlich bewachsene Region den Farmern keine Überlebenschance.

Hochgerechnet benötigt eine mittlere Farmgröße von ca. 16 Quadratkilometern etwa 8000 Pflöcke und über 130 Km Zaundraht. Diese Einzäunungen müssen ständig kontrolliert und wenn notwendig erneuert werden, damit das Vieh, oder auf Game Lodges, das Wild am verlassen des Farmgeländes gehindert wird. Dies sind die höchsten Ausgaben einer Farmerfamilie.


Do. 23.12.04


Wir wachen sehr früh auf. Unsere Oberarme schmerzen und mir ist's speiübel, Auswirkungen von unseren gestrigen Schutzimpfungen. Simba hatte auch keine Freude an diesem heißen Tag, denn entlang der Zäune überall nur dorniges Savannengras.

Farmer, die auf der Piste entlang fahren hupen und winken, wir trafen und lernten nur überaus freundliche Menschen kennen.


Fr. 24.12 04 - Sa. 25.12.


Heilig Abend!

Simba war an diesem Morgen sehr aufgeregt, denn nur wenige Meter vor uns, überquerten Kudus und Springböcke die Piste, sie überwanden mit einem lockeren Sprung aus dem Stand den über 1,6 Meter hohen Weidezaun.

Gegen Mittag bei über 35 Grad plus packten wir eine Reisetasche und einen kleinen Rucksack für Ritas kalten Heimaturlaub.

Gegen 21 Uhr hob die Maschine der Namibia Air Line ab und ich sah ihr noch lange nach bis sie in einer langen Schlaufe in Richtung Norden in der Dunkelheit verschwand. In mir, bewegende Momente, fast ein Jahr gemeinsames Reisen durch Afrika haben wir hinter uns, und Rita hatte 10½ Stunden Flugzeit vor sich, bis sie Familie und Freunde besuchen konnte.

Alleine war ich in diesen nächsten 5 Wochen nicht, denn nach 4 Tagen kam mein Bruder Hannes auf Besuch und wir hatten uns eine größere Rundreise durch Namibia vorgenommen.

Für einen Nachtplatz fuhr ich zurück in Richtung Nina und blieb nochmals einen Tag neben den "Weidezäunen".

Ich schrieb, las und informiere mich weiter über das Land Namibia. Am Spätnachmittag ging's zurück auf den Campingplatz nach Windhoek.


So. 26.12. - Mo. 27.12.04


Bei der nahe liegenden Truck-Station tankte ich unser Fahrzeug mit über 600 Liter Diesel voll Statt 4,07.- N$ bezahlt man, bei einer Abnahmemenge von über 200 Liter, an dieser Tankstelle nur 3,57.- N$. = 0,48.-€. Hier nimmt man es aber nicht so genau, denn wenn man mit einem normalen PKW nur 50 Liter tankt, bekommt man ebenfalls gefüllt, sie leben auch nur vom Verkauf.

Im linken Vorderrad verlor ich im Planetengetriebe zusehends Öl. Ich öffnete die innere Imbusschraube und füllte das verloren gegangene Getriebeöl nach.


Di. 28.12.04


8.30 Uhr, Mein Bruder Hannes der steht's auf Pünktlichkeit bedacht ist, kommt um eine Stunde verspätet in Windhoek an. Bei der Flugdauer von über 11 Stunden hat er wahrscheinlich mit dem Gegenwind nicht gerechnet, wir haben uns sehr auf das Wiedersehen gefreut. Der Tag lag vor uns und wir begannen bei der MAN - Niederlassung in Windhoek mit dem Austausch des von Hannes mitgebrachten Dichtungsringes in der Radnabe. Dreck und Sand aus den Schlammlöchern Kameruns haben den Dichtring zerstört. Alles passte und nach drei Stunden war das Problem behoben.

Ein kurzer Besuch im Internet-Cafe hat mich geschockt. Vor dem öffnen unserer Web-Site erschienen Nachrichten über den verheerenden Tsunami im Indischen Ozean.

Mir erschienen Bilder der Erinnerung, von unserem Container Schiff Safmarine Namib, von Capitän Rohan S. Kaluaratchie und seinem 1. Bord-Ingenieur De Silva. Sie flogen mit riesiger Vorfreude am 6. 12. 04 in ihre Heimat Sri Lanka zurück. Ich bekam von De Silva noch eine e-mail, dass sie gut in Sri Lanka angekommen sind und sich schon auf unseren Besuch in einigen Jahren sehr freuen. Bis heute habe ich noch kein weiteres Lebenszeichen erhalten. Wir hoffen sehr, dass dies nur an den zerstörten Leitungen liegt.


Capitän Rohan S. Kaluaratchie, Freddy und der 1. Bord-Ingenieur De Silva.

We make ourselves large concerns!
Would you give me a message, when you see this web-site please !!!
I hope we'll meet again soon!
mailto:ontour@reckfilm.de


Mi. 29.12. 04


Es ist 8 Uhr, die Sonne zeigte sich von der besten Seite. Wir verließen Windhoek in westlicher Richtung. Kurz danach hörte die Asphaltstrasse auf und die staubige Schotterpiste begann. Wir wählten, statt der nördlich gelegenen und geteerten Hauptstraße von Windhoek zur Küste lieber den eindrucksvolleren und höchsten Pass Namibias, den Gamsbergpass. Der 2.335 m hohe Gamsberg gehört neben der Spitzkoppe und dem Waterberg zu den typischen Merkmalen des Landes. Für diese Wahl der ca. 345 Km langen Strecke werden wir mit herrlichen Ausblicken und einer ständig wechselnden Landschaft belohnt.

Wenn da nicht immer diese Zäune währen. Wanderungen ins schöne Gelände sind ausgeschlossen. Kleinere Herden von Bergzebras, Oryxantilopen und Springböcken ziehen über die dürre Ebene. Aus dem Farmgelände "ausgebüchste" Warzenschweine und Strausse rennen mit unserem Moula Moula am Zaun entlang um die Wette. Dabei entwickelt der Strauss eine beachtliche Geschwindigkeit von über 50 Km/h.

Wir erreichten eine gut beschilderte Kreuzung und bogen links in Richtung Solitaire ab. Rechts führte die Wellblechpiste nach Walvis Bay. Nach einer weiteren Fahrstunde hörten endlich die Einzäunungen auf und wir fanden einen uneinsehbaren Nachtplatz im steinigen Gelände. Hannes zauberte uns ein vorzüglich schmeckendes "Gemüse-Töpfchen" mit Fleischbeilage und unter einem gigantischen "Sternenzelt" ließen wir es uns mit Simba gut gehen.


Do. 30.12.04


Früh sind wir gestartet, um am heutigen Tag noch in Walvis Bay bei Safmarine die Abwicklung unseres Schadensfalles, beim Verladen unseres Fahrzeuges, in die Wege zu bringen. Die Managerin Waldi Schickerling war sehr bemüht diesen Fall zur beidseitigen Zufriedenheit abzuklären. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank liebe Waldi.
Für die nächsten 2 Nächte steuerten wir den Campingplatz in der Nähe der Lagunen in Walvis Bay an.


Fr. 31.12.04


Silvester!

Heute waren unsere Einkäufe für die nächsten 10 Tage in Walvis Bay zu erledigen. Beim Beladen unseres Fahrzeuges kam ein Motorradfahrer auf uns zu: " Ich bin Fifi, ein Deutscher aus Namibia, nicht dass ihr denkt ich sei ein Schwuler, Freunde nennen mich so wegen meines Nachnamens, denn ich heiße Hundt. Ich werde demnächst auch auf Weltreise gehen, aber mit meinem Schiff und Hund "Billi". Zehn Jahre lang habe ich an meinem Boot gebaut, wenn ihr wollt, könnt ihr mich gerne besuchen". Dieser Einladung sind wir gefolgt und lernten einen außergewöhnlich netten Typen kennen, auf seinem 22 Meter langen Schiff, in der 9th. Strasse im Industriegebiet von Walvis Bay.
(Über Fifi werde ich später mehr berichten).
Mit Hannes fuhr ich zurück zum Camp- Restaurant in dem wir uns je ein 500gr. großes Zebrasteack mit Pommes und dazu ein frisch gezapftes Castle Bier gönnten.

Gegen 22 Uhr holte uns Fifi ab, den wir zur Silvester Strandparty in der Nähe von Swakopmund begleitet haben. Ein eindruckvolles Feuerwerk zwischen dem Atlantik und den Dünen der Namib, beendete den gemeinsamen schönen Abend.


Am Silvestertag 2004/05 lernten wir "FIFI" kennen.


Sa. 01. 01. - Fr. 07. 01. 2005


Walvis Bay, Cape Cross, Brandberg, Twyfelfontain.

Nach einem kurzen Abschieds-Besuch bei Fifi begann unsere fast 5000 Km lange Reise durch den Norden Namibias.

Fährt man an der einsamen Küstenstrasse von Walvis Bay über Swakopsmund entlang nach Norden, spürt man den kalten Benguela-Strom, der vom Kap der guten Hoffnung, parallel zur Südwestküste Afrikas bis zum Kongo fließt. Diese Strömung beherbergt Riesenmengen an Krill, ein reich gedeckter Tisch für Fische und deren Jäger.

Wir erreichten das Robben Schutzgebiet Cape Cross. Leider mit "Hund" kein Eintritt möglich! Ich umging diese Hürde mit der Wahl meines Parkplatzes vor dem Office und lief die letzten 50 Meter bis zur Registrations - und Zahlstelle zu Fuß. Nach dem Eintrag und der Bezahlung von umgerechnet 9.-€ für 2 Personen und einem Fahrzeug, ging's weiter bis zum 2 Km entfernten "Besucher-Parkplatz".


Robbenkolonie am Cape Cross mit annähernd 100.000 Robben

In der Kolonie am Cape Cross liegen etwa 80 000 - 100 000 Zwergpelzrobben am Strand, die uns mit einem Höllenlärm begrüßten. Ein faulender Fischgestank lag in der Luft, da nützte nur tiefes Durchatmen. Viele Robbenmütter hatten gerade ihre Jungen bekommen. Einige der kleinen Säuger wurden in der enge der Kolonie einfach erdrückt.

Über 30% der Robbenjungen sterben in den ersten Monaten an Verletzungen, Ertrinken oder Verhungern, bevor sie ausgewachsen sind. Für Schakale und Möwen ein Festmahl. Wir beobachteten und filmten über 6 Stunden die Robbenkolonie an den glitschigen Felsen am Cape, an dem im Jahre 1486 Diego Cao, von Portugal aus, als erster Europäer Namibia betrat. In der Paarungszeit, die Mitte Oktober stattfindet, kehren die Bullen von einer über 1500Km langen Reise durch den Südatlantik für ca. 5-6 Wochen in die Kolonie zurück. Die Geburten finden dann im Nov./ Dez statt.

Wir verlassen bei Mile 108 die nebelreiche Küstenlandschaft.

Die kalte und sehr fischreiche Meeresströmung aus der Antarktis schuf die einmalige Wüstenregion der Namib. Niederschläge äußern sich in der Namibwüste vorwiegend als Nebel, der bis zu 160 Km in die Wüste vordringt. Ausgiebigen Regen gibt es nur alle 6-8 Jahre, der für das Auskeimen der Samen und Jungpflanzen dringend gebraucht wird. Das Leben in der Namibischen Wüste hat sich in sehr langen Zeiträumen auf den Küstennebel, als einzigen Wasserspender eingestellt.

So auch die Welwitschia mirabilis;


Lebendes Fossil: Eine Welwitschia mirabilis, die ältesten Pflanzen sind über 2000 Jahre alt

Diese botanische, in der Namib Wüste endemische Kuriosität ist wohl eine der außergewöhnlichsten Pflanzen der Erde. Im Jahre 1859 entdeckte der österreichische Naturforscher Friedrich Welwitsch im südlichen Angola dieses einzigartige Zwergnadelgewächs, das mit der Kiefer verwandt ist.

Den heutigen Nachmittag verbringe ich mit Foto- und vor allem mit Videoaufnahmen über die Zapfentragenden Nacktsamern. Ein verborgener knollenförmiger Stamm bringt aus seinem oberen Rand nur zwei, aber bis zu 8 Meter lange, ledrige Blätter hervor. Die eingeschlechtliche Pflanze wird von Insekten befruchtet, die in den Blättergewirren Schutz vor der brütenden Hitze finden.

Diese Blätter saugen in kleinen Spaltenöffnungen den vom Meer heraufziehenden Nebelniederschlag auf. Bei langen Trockenzeiten verharrt die Pflanze scheintot in ihrer kurzen Wachstumsperiode und aktiviert erst wieder ihren Stoffwechsel in feuchteren Zeiten. Auf dieser Sparflamme lebend, können so einige dieser Exemplare ein Alter von 1500 bis 2000Jahre erreichen.

In der Nähe finden wir in einer Senke, der hügeligen, vegetationslosen Bergen, eine Nische zur Übernachtung.

Der heutige Morgen bringt die Überraschung; der hintere rechte Reifen war platt. Unsere erste Reifenpanne nach über 35.000 Km durch Afrika. Wir nutzten die frühe kühle Tageszeit für diese schweißtreibende Arbeit. Ein Haarnadel spitzer Quarzstein hat sich durch den Reifenmantel gebohrt und den Schlauch aufgescheuert bis er "ausatmete". Der Start zum Brandbergmassiv, dessen höchster Gipfel 2573 m hoch ist, hat sich um 2 Stunden verspätet.


Um den Brandberg: Einsame Camp-Plätze ohne Zäune: Freiheit + Natur pur.

Wir umfahren Namibias höchste Erhebung in westlicher Richtung. Das urige Ugab-Flussbett, das inmitten der schier endlosen Halbwüste des Bushveld liegt, war sehr weichsandig und erforderte 4x4 Antrieb. Frische Elefantenspuren deuteten auf eine durchziehende Herde von 6-8 Tieren hin, doch leider bekamen wir keine zu sehen. In der Abendsonne leuchtete der Berg in rot-goldenem Licht und unter einem gigantischen Baum beendeten wir den erlebnisreichen Tag am romantischen Lagerfeuer.


Bruder Hannes in entspannter Position am Brandberg

Über 20 Km ackerten wir uns durch angeschwemmte Weichsandfelder im Flussbett hindurch, immer noch auf der Suche nach den Wüsten-Elefanten, doch leider sind sie in der Nacht weitergezogen. Mehr als ihre Dunghaufen auf der Piste gab es nicht.

Über eine Schotterstrasse erreichten wir, an den "Zäunen" entlang, Khorixas. In diesem ehemaligen Ort "Welwitschia" nutzten wir die Verpflegungsmöglichkeiten und ließen in einer Reifenwerkstätte unseren Reifenschlauch für umgerechnet 8.- € flicken. Die Fahrt ging (zwangsweise wegen den Zäunen) auf den 2 Km außerhalb des Ortes gelegenen Campingplatz. Es war höchste Zeit, um am Fahrzeugaufbau verschiedene Reparaturen durchzuführen und unsere Wäsche zu waschen.

Eine der größten Ansammlungen von Felszeichnungen in Afrika findet man im Damaraland bei Twyfelfontain. Diese über 5000 Jahre alten und gut erhaltenen Gravuren von Elefanten, Giraffen, Nashörner, Antilopen und Löwen, liegen am Hang oberhalb eines weiten Tales. Auch hier kamen wir an ein voll erschlossenes "Touristengebiet". Nach dem Bezahlen von umgerechnet 4.-€ p.P. bekommt man einen Führer zugeteilt, den man nochmals mit extra 3.-€ bezahlt und eigentlich überhaupt nicht bräuchte. Nach 40 Minuten war der Rundgang beendet.

Eine kostenlose und geologische Besonderheit sind die in der Nähe als Basaltsäulen stehenden "Orgelpfeifen", die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Sie sind in Form und Größe nicht mit den Orgelpfeifen im Hoggargebirge der Algerischen Sahara zu vergleichen, dennoch findet man interessante Gruppierungen. Daneben der verbrannte Berg, ein vegetationsloser, erodierter und erdgeschichtlicher Schuttberg, der durch die Anhäufung von geschwärztem Gestein und Geröll in verschiedenen Farbtönen den Eindruck eines "verbrannten Berges" vermittelt.


Sa. 08. 01. - Fr. 14. 01. 2005


Kaokoveld, Opuwo, und Ovahimba, Epupa-Fälle

Entlang der Schotterstrasse über Palmwag und Sesfontain nach Norden stehen wir an einem doppelt gesicherten und durch das ganze Land ziehenden Veterinär Zaun. Dieser sollte verhindern, dass sich "unbehandeltes" Vieh der Himbas nicht mit denen der südlich weidenden Farmerherden vermischt, denn die Tiere der Farmer erzielen auf den Fleischmärkten wesentlich höhere Preise.

Bis jetzt hatte das Wetter gut durchgehalten, obwohl wir uns im Norden am Anfang einer Regenzeit befanden. Wir durchquerten unzählige trockene Flussbette, die sich bei Regen in Minuten zu unpassierbaren Barrieren verwandeln können und eine Rückkehr für Tage unmöglich machen.

Begegnungen mit den Ovahimbas Im äußersten Nordwesten Namibias liegt das karge Kaokoveld, Heimat einer der letzten ursprünglich lebenden Naturvölker Afrikas, die Ovahimbas.

Die erste Begegnung mit den Himbas hatten wir in Opuwo. Mit Tierfett und roter Erde eingeriebene Himba Frauen stehen mit Kleinkind auf dem Rücken, barfüssig, barbusig und traditionell "gekleidet" am Supermarkt. Hat man eine Knipse in der Hand geht es schon los. Vor einem Jahr verlangten sie für ein Foto noch 5 N$, heute wollen sie schon 20 N$, um auch an den "Genüssen" der Zivilisation teilzunehmen.

In einem mit Wellblech bedecktem Pup, an der Hauptstrasse, versuchten 2 Himbafrauen (die Bierflasche in der Hand) nach dem Takt von dröhnende Popmusik zu tanzen. Es ist erbärmlich und traurig anzusehen, auch wie Himbafrauen ihren traditionellen Schmuck, billig gegen Alkohol den Touristen anbieten.

Seit der Unabhängigkeit Namibias (1990) kommen immer mehr verstärkt Touristen in diese abgelegene Region. Eine geteerte Schnellstrasse steht in der Planung und sollte in den nächsten Jahren in diese natürliche Traumlandschaft gebaut werden. Für das einst stolze Nomadenvolk hat die Regierung nicht allzu viel übrig.

Sie hatte die Absicht, tausende von Himbas zu vertreiben um an den eindrucksvollen Epupa Falls einen Staudamm zu errichten. Organisationen und Proteste haben die Regierung dazu gezwungen, in Verhandlungen einzutreten.

Schrittweise drückt man die Himbas immer weiter ins Abseits und entzieht ihnen ihre Ursprünglichkeit, sie befinden sich in einem sozialen Abstieg.

Alkohol, Drogen, Prostitution und Aids, werden dem einst stolzen und "wohlhabenden", mit seinen Rindern umherziehende Nomadenvolk, ein Ende setzen.

Am Rande der Stadt, gestrandete Ovahimbas, die durch den Tourismus in die Stadt gelockt wurden. Sie besitzen meist keine Rinderherden mehr, leben in Blech- und Lehmhütten, davor Berge von Bierflaschen und anderen leeren alkoholischen Behältnissen.

Von Opuwo aus führt eine gut befahrbare Schotterpiste durch eine steinige Halbwüste mit starken Kontrasten: weites Grasland, Steppe und hohe Gebirgszüge begleiten uns an den Kunene, dem Grenzfluss zu Angola.

Auf dem Weg zu den Epupa-Falls trafen wir noch auf intakte nomadisierende Ovahimbas. In dieser Abgeschiedenheit des Landes behielten sie noch ihre Sitten und Gebräuche. Eine Mutter mit ihrer Tochter quert die Piste mit gesammeltem Holz. Wir halten an. Eine sprachliche Verständigung kommt leider nicht zustande. Mit Handzeichen und Gesten gibt jeder das Beste. Wir werden eingeladen zu folgen.

Einige 100 Meter von der Piste entfernt stehen zwei "Rundhütten". Ihre Behausungen bestehen aus zusammengebundenen Ästen. Aufgetragener Kuhmist mit Lehm vermengt, ergibt einen Wasserundurchlässigen Verputz, der in der heißen Sonne sehr schnell trocknet und geruchlos wird.


Begegnung mit einer "intakten" Himba-Familie

Die Männer sind oft tagelang mit ihren Rinder- und Ziegenherden in der Trockensteppe unterwegs, stets auf der Suche nach ausgiebigen Grasflächen. Haben die Tiere die Weideflächen abgegrast, zieht die ganze Familie weiter und sie verlassen die Rundhütten in andere Weidegebiete, bis das Gras in der nächsten Regenzeit nachgewachsen ist, dann kehren sie wieder zurück.


Himba Schönheit

In einer Hütte brannte ein kleines Feuer, im Innenbereich hingen ringsum Behälter mit den notwendigsten Lebensmitteln: Mehl, Hirse, Zucker. Eine große Box beinhaltete persönliche Gegenstände und ihren Körperschmuck. Die Behausung daneben diente den 4 Kindern als Schlafplatz. Der Vater der Familie war mit seinem Freund und den Rindern noch unterwegs und kam gegen Abend zurück. Die Mutter fragte mich immer wieder nach sugga, sugga. Sie brachte mir einen Behälter, in dem nur noch einige Zuckerkristalle waren, den füllte ich und sie freute sich sehr darüber.


Himba Jung's mit symbolischer "Rinder Hornfrisur"

Mutter, Tochter und Sohn gaben uns spielerisch, im Rhythmus ihrer klatschenden Hände, einen Einblick in ihre Stammesgesänge. Voller Stolz zeigten sie uns auch ihren traditionellen Schmuck. Ockerfarbenes Erdpulver in Lederbeutel und Tierfett in einem abgesägten Rinderhorn, das sind die Grundlagen ihrer Hautpflege. Diese Mixtur auf den Körper aufgetragen, ergibt ihre rote Hautfärbung, die nicht nur gegen starke Sonneneinstrahlung und Insekten schützt, sondern auch eine pflegende Wirkung gegen das Altern der Haut bewirkt.

Wir haben sehr alte Himbafrauen gesehen mit erstaunlich glatter und samtiger Haut, wie bei einer "20 jährigen". Vielleicht liegt darin das Geheimnis einer - aktiven anti Falten Creme - ??? Am Abend kam der Vater mit seinem Freund und den Rindern zurück. In einer fast unberührten Natur Namibias saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer. Der nächtliche Himmel öffnete sich bis zum Horizont zu einem glitzernden Meer von Sternen. Mein Bruder Hannes hatte mit dem Familienoberhaupt einen sehr freundlichen Kontakt, es wurde viel gelacht, und der Maisbrei schmeckte wieder der ganzen Familie und auch Hannes, denn es war wieder sugga da.

So skeptisch und zurückhaltend wir begrüßt wurden, so herzlich und freundschaftlich wurden wir verabschiedet. Diese Begegnung mit ihnen war für uns sehr beeindruckend und selten habe ich so schöne und stolze Menschen abseits einer zivilisierten Umgebung angetroffen. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Kultur des Hirtenvolkes uns noch lange bewahrt bleibt.

Epupa-Fälle Kurz vor dem Kunene Fluß biegt die Piste in einer fast rechtwinkligen Kurve nach rechts ab und fällt steil in ein enges Tal hinein. Nach etwa 8 Km stehen wir auf einer kleinen Anhöhe, die uns einen Überblick über die Epupa Fälle verschafft.


Epupa Fälle - Vergängliche Naturschönheit?

Hinter einigen Palmen, die am Uferrand stehen, erhebt sich eine Nebelwand die sich beim Aufprall der Wassermassen aus dem tobenden Hexenkessel bildet. Kurz davor teilt sich der Kunene in mehrere Flussarme, ehe er in eine tiefe und enge Schlucht von allen Seiten hinabstürzt. Auf einem Vorplatz werden von den Himbas Kunsthandwerkliche Erzeugnisse den vorbeikommenden Touristen angeboten. Auch hier Fotografieren der Himbas nur gegen Cash. Am Ufer ein eingezäunter kleiner Campingplatz unter Palmen. Die Zukunft der Wasserfälle könnte bald einer vergänglichen Schönheit angehören, wenn sie einem Staudamm weichen müssen. Nach 2 Stunden Aufenthalt fahren wir zurück und übernachten in einem kleinen Seitental. Auf dem Rückweg nach Opuwo ging uns fast der Diesel aus, ein Nachtanken aus einem Seitentank war nicht mehr möglich. Die Zuleitungen waren mit feinen Granulat-Spänen total verstopft. Beim Einbau unserer Kunststofftanks wurden nachträglich Bohrungen angebracht und die einfallenden Späne nicht säuberlich ausgespült. In Opuwo öffneten wir die gesamten Leitungen, entfernten die verklumpten Späne und reinigten die Leitungen. Neben dem Supermarkt erkante ein "Tourist" unser Fahrzeug anhand der Reiseberichte in der LKZ.

Helmut Fischer und Annerose Wöhr aus Mühlacker, Weltenbummler auf Raten, verbrachten ihren Urlaub mit ihrem 45 Jahre alten "Achmed", einem Mercedes LKW (Rundhauber), in Namibia. Bei einem Besuch auf ihrem Campingplatz saßen wir gemütlich zusammen und hatten viel zu erzählen.

Gegen Abend zogen wir es vor im "Outback" zu nächtigen und steuerten die nahe liegende Landepiste für Kleinflugzeuge an. Unseren heutigen sicheren Nachtplatz fanden wir neben einer gut bewachten 2 motorigen Privatmaschine. Ein starkes, mit heftigen Regengüssen begleitendes Gewitter setzte in dieser Nacht weite Teile um Opuwo unter Wasser.

Am nächsten Tag fuhren wir mit "Achmed" gemeinsam ein Stück des Weges in Richtung Etosha Nationalpark.


Sa. 15. 01. - Mo. 24. 01. 2005


Oshakati, Ethosha National Park, Omaruru

Nach Oshakati trennten wir uns von Annerose Wöhr und Helmut Fischer, denn Simba machte mir Sorgen. Sein rechter Innenschenkel zeigte großflächige schwarze Flecken, Anzeichen für Milbenbefall. Einige Arten dieser kleinen Parasiten sind auf den Menschen übertragbar und ich zog es vor, am kommenden Montag lieber einen Veterinär in Oshakati aufzusuchen. Der Tierarzt bestätigte mir meinen Verdacht, verordnete aber keine besondere Behandlung. Mein tägliches abreiben mit Sterilium zeigte dann bald seine Wirkung.

Am Nord Gate des Etosha Nationalparks musste ich einen Zettel für das Permit ausfüllen. Darauf stand auch, dass das Einführen von Haustieren untersagt ist. Ebenso ist das verlassen des Fahrzeuges außerhalb der Lodges und gekennzeichneten Rastplätzen streng verboten. Diese "Hausordnung" war gesondert zu unterschreiben. Der Preis für die Durchfahrt zum Südtor betrug zusammen 80.-N$ = ca. 11.- € , in Namutoni haben wir dann bezahlt. Simba hat sich vorbildlich ruhig im Fahrzeug verhalten.

Der Etosha Nationalpark gehört mit seinem Tierreichtum und einer Fläche von über 22 000 Quadratkilometer zu den bedeutesten Schutzgebieten Afrikas. Er ist flächenmäßig vergleichbar mit Hessen. Die weiße Ton- Salzpfanne bildet mit fast 25 % der Gesamtfläche das Zentrum des Parks.

Leider war die Regenzeit schon voll im Gange und die Wildtiere im gesamten Park haben sich weit verteilt, denn Wasser zu trinken gab es jetzt überall. Sobald es wieder versiegt, kehren die Tiere an die Brunnen und Wasserlöcher zurück. Wir sahen nur wenige Tiere: Zebraherden und Gnus, Springböcke, Giraffen, und Strauße. In weitem Abstand lag gesättigt ein Löwenpärchen. 2 Km weiter knackten Wirbelknochen eines Gnus im Gebiss einer Tüpfelhyäne.


Giraffen im Etosha Nationalpark

Leider sahen wir an diesem Tag keine im Park lebenden Elefanten. Polternde Geräusche ließen mich anhalten, ich musste aussteigen und unterm Fahrzeug nachsehen. Raubtiere waren ringsum keine zu sehen, aber dafür mein zerbeulter und voll gefüllter 20 Liter Benzinkanister auf der Piste. Das erste Mal dass ich ihn beim letzten Tankstopp voll gefüllt habe. Die Aufhängung hat dem Gewicht nicht standgehalten und hat sich verbogen. Am Zurrband hängend hatte ich ihn im Schlepptau.

Die Piste führte uns an den Rand der fast vegetationslosen Etosha-Pfanne, die Luft darüber flimmerte in der heißen Mittagssonne.

4 Stunden dauerte unsere Fahrt vom Nord Gate zur Südlichen Ausfahrt. Tiefe Wolken zogen auf, ein Gewitterregen folgte, wie an jedem Abend hier im Norden Namibias. Es war eben Regenzeit.

Der Wasserberg

Das ca. 200 m emporragende Wasserberg Plateau, südlich des Etosha Parks, zeigte uns zum Teil wolkenverhangen, seine imposanten Steilwände. Die Fahrt im Wildschutzgebiet auf dieser Hochebene war im eigenen Fahrzeug nicht erlaubt und wir haben uns entschlossen, aus diesem Regengebiet in Richtung Westen, zu "flüchten".

Über Ojiwarongo und Kalkfeld öffnete sich die Wolkendecke und auf dem "Omaruru Rest Camp" fanden wir nach 2 Wochen Regen endlich eine einsame und sonnige "Ecke". Dort nahmen wir uns 4 Tage Zeit um verschiedene Reparaturen und Inspektionen durchzuführen. Eine Autowerkstätte verfügte über ein Argon- Schweißgerät und ich konnte endlich (nach einem halben Jahr) unseren undichten 15 Liter Wasserboiler schweißen und "abdrücken" lassen.


Di. 25. 01. - Mo. 31. 01. 2005


Wir hatten noch eine ganze Woche Zeit bis zum Eintreffen von Rita und wollten nochmals Sonne pur. Der Wüstenteil zwischen dem Kuiseb Canyon und Swakopmund wird durch eine spärlich bewachsene Kieselebene gekennzeichnet. Es ist heiß. In der flimmernden Hitze zaubern Trugbilder riesige Seenplatten an den Horizont und verleihen einer Herde Oryx-Antilopen groteske Formen. Die Schlucht des Kuiseb beeindruckt uns besonders durch seine gewaltigen Bäume im bis zu 50 Meter tiefen Flussbett. Der Kuiseb bildet eine natürliche Front und verhindert das Vordringen der Sanddünen in die weite, nach Norden ausdehnende, Ebene.

3 Schritte vor und 2 zurück, nach diesem Motto und oft auch auf allen vieren, so "bezwangen" wir den höchsten Punkt der Dünen. Simba hatte die größte Freude, wenn er an den steilen Dünenhängen mit einem Affenzahn abwärts rannte. Die Tage an den Dünen und die einsamen Stunden am Lagerfeuer haben wir sehr genossen. Über den Gamsbergpass ging's dann wieder zurück nach Windhoek.


Bruder Hannes in der Namib - Wüste


Di. 01. 02. 2005 - Fr. 04. 02. 2005


Nach ca. 11 Stunden Flug von Frankfurt aus, landete die Air Namibia pünktlich auf dem Flughafen von Windhoek und ich konnte Rita wieder in die Arme nehmen.

Mit Bruder Hannes blieben wir noch in der Hauptstadt Namibias, bis der Flug am Freitagmorgen nach München, seinen fast 6 wöchigen Urlaub beendete. Wir werden uns voraussichtlich in 2 Jahren wieder sehen, wenn es dann heißt: Buenos dias! Bienvenido en Mexico !


Namibia Teil 2 (04.02.04 bis 13.06.05)

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Sa. 05. 02. 2005 - Mo. 14. 03. 2005


Es ist Anfang Februar 2005 und in den benachbarten Ländern, die wir noch in diesem Jahr in Richtung Indischer Ozean bereisen wollen, herrscht die Regenzeit, Grund genug noch bis Mai die schöne Sommerzeit in Namibia ausgiebig auszunützen. Dazu fuhren wir nach Swakopmund und suchten uns für einige Zeit die schönsten Plätze in der Namib-Wüste aus.
In Swakopmund selbst wird man an jeder Ecke an die deutsche Kolonialzeit erinnert und wir nahmen uns Zeit für eine kleine Rundfahrt und einen Bummel durch die Innenstadt. Auf der Nedbank erhielten wir den günstigsten Wechselkurs von 3 verschiedenen Banken (1 € = 7,65 Namibien Dollar), danach wurden unsere Vorräte in einem Supermarkt wieder mit frischem Obst und Lebensmitteln aufgefüllt. Simba, unser Krümelmonster, bekam auch wieder Nachschub in Form von leckeren "Betthupferln". (wenig gezuckerte Butterkekse). Er hat's verdient, denn er ist rund um die Uhr im "Sicherheits - Dienst" und es macht uns sehr viel Freude mit ihm zu Reisen.

Wo Drachen in der Wüste leben


Eine Fotomontage der Reck's

Auf dem nahe liegenden Rest Camp, direkt am Atlantik, haben wir uns für die nächsten Tage niedergelassen. Über die Besitzerin des Campingplatzes lernten wir den "Buschmann" Tommy und seinen Freund Johannes kennen. Sie unternehmen Wüstenexkursionen mit Touristen in einem sehr sensiblen Ökosystem, in der Namibwüste zwischen Walvis-Bay und Swakopmund.
Ihre Firma nennt sich "LIVING DESERT ADVENTURES" (Lebendes Wüstenabenteuer).
Vom ersten Augenblick an haben wir uns sehr gut verstanden und ich wurde von beiden zu einer kostenlosen (normalerweise 50.-€ pro Person für ca. 4-5 Std. ) Wüstensafari eingeladen.


Wüsten-Chamäleon in Tarnfarbe

Dabei entstanden unvergessene Videoaufnahmen vom Wüstenchamäleon, das sich aufgeplustert sehr gefährlich, wie ein Mini-Dinosaurier darstellt.


Die sehr giftige Sandviper

Wir begegneten den giftigen schwarzen Skorpionen, Sandvipern und schauten der weißen Lady Spinne zu, wie sie mit über 44 Umdrehungen pro Sekunde die Dünen herunterrollt, um ihrem größten Feind, der "pompalid" Wespe zu entkommen. Zu ihrer Verteidigung "tanzt" sie dann am Fuße der Düne.

The white Lady lebt normalerweise unter der kühleren Oberfläche des Sandes, deren Tunnel mit einem Netz von seidenen Fäden gegen einstürzende Sandmassen gestützt wird. Dann gibt es noch die merkwürdigen Toktokkies, es sind schwarze Käfer, Hauptspeise und Wasserlieferant für Chamäleons. Es sind Überlebenskünstler der Wüste. In den nebligen und feuchten Morgenstunden findet man sie Kopf stehend auf den Dünen um das kondensierende Nebel-Wasser auf ihrem Chitinpanzer in ihre Mundöffnung fließen zu lassen.


White Lady (Wüstenspinne)

Die Dünen der Namib sind auch das Zuhause einmaliger Arten aus den Familien von Geckos und Lizzards (Eidechsen). Der Lizzard mit der schaufelartigen Schnauze, auch als "sand divind lizard" bekannt, vollführen in der Mittagshitze tanzende Bewegungen und heben abwechslungsweise seine Beine, um sie nicht in dem brütend heißen Wüstensand zu verbrennen.


Gecko mit der schaufelartigen Schnauze

Wir blieben über eine Woche und ich unternahm mit Tommy noch weitere interessante und abenteuerliche Exkursionen.

Ich lernte die "Buschmann Zeitung" lesen und Spuren von Tieren verstehen, welche in der Nacht aktiv waren. Als Dank habe ich einen 12 Minuten Kurzfilm zusammen geschnitten und vertont. "Buschmann" Tommy hat sich über sein Gastgeschenk in Form einer VHS und DV Kassette sehr gefreut. (Wird für eine Werbe CD verwendet).

Dann zog es uns selbst hinaus in die Namib-Wüste . Wir verbrachten alleine nochmals einige sehr schöne Tage in einer faszinierenden Dünenlandschaft, inmitten der Wüste in der die Stille und Leere zum stärksten Erlebnis wurde.


Unser Camp in stiller Einsamkeit der Namib-Wüste

Eine gebrochene Treppe, ein verrußter Dieselherd

Rita hatte sehr viel Glück, denn als Sie am 4. Tag in den Dünen aus dem Fahrzeug steigen wollte ist die Treppe einfach bis zur Hälfte abgebrochen. Die Aufhängung mit einem leichten und gelochten U-Profil war viel zu schwach gebaut worden und wir mussten zu Fiffi nach Walvis Bay um dieses Dilemma im Industriegebiet zu reparieren. 5 Tage habe ich gebraucht um der, von innen heraus, verrosteten Treppe, außer einer neuen Aufhängung, auch noch einen kompletten Anstrich mit Untergrundfarbe und einer Schicht Marmorsand, für eine rauhe Oberfläche, zu verpassen.

Auch unser Dieselherd qualmte schon seit einigen Wochen und hat den "Brandgeist" fast schon aufgegeben. Beim auseinanderschrauben des Herdes wurde es sichtbar: Total verdieselt und verrußt. Es erscheint uns nicht empfehlenswert, für Langzeitreisen ein Diesel - Zerahnfeld Herd einbauen zu lassen. Zum einen dauert es verhältnismäßig lange, bis seine Betriebstemperatur zum Kochen erreicht wird und zum anderen sollte man laut Gebrauchsanweisung nach 500 Betriebsstunden einen Kundendienst Service aufsuchen, aber wo bitte in Afrika ? Wir haben uns entschlossen bei nächster Gelegenheit auf das weltweit bewährte Gas umzurüsten.


Freddy bei Reparaturarbeiten an der Treppe

Zurück nach Windhoek

Um unseren Aufenthalt in Namibia zu verlängern fuhren wir nach Windhoek in die Independence Avenue zum Immigrationsoffice. Ich reihte mich über eine Stunde in die wartenden Menschen ein. Am Schalter angekommen legte ich meinen Reisepass und den ausgefüllten Antrag vor und bat um einen Stempeleintrag in unsere Reisepässe, für einen weiteren Aufenthalt von 3 Monaten. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich hatte mal wieder nicht die richtige Hautfarbe und wurde von einer dunkelhäutigen mit einem hämischen Lächeln und mit einer abwertenden Handbewegung abgewimmelt, ich soll verschwinden und mir einen neuen Einreisestempel an der Grenze besorgen. Ich bin weder Rassist noch Menschenfeind, aber in diesem Moment erfüllte mich wieder eine innere Wut. (Leider habe ich vergessen einen ordentlichen Geldschein in meinen Reisepass einzulegen). Normalerweise gibt es überhaupt kein Problem in den gültigen Reisepass einen Stempel mit einem weiteren Aufenthalt von drei Monaten zu erhalten. Hier entscheidet mal wieder die Willkür und Tagesform. Auf der Deutschen Botschaft konnte mir auch nicht weitergeholfen werden, denn sie sind auch nur "Gast" in diesem Land.

Wenn man dann hört und liest, dass die Armee Namibias von der Bundesrepublik Deutschland eine großzügige "Entwicklungshilfe (Steuergelder) von 200 !!! Neuen MAN Allradfahrzeugen mit Seilwinden erhalten hat und zwei kleine deutsche Weltenbummler werden nur wegen eines Stempels über 3000 Km durch die Kalahari-Wüste geschickt, dann macht man sich schon so seine Gedanken. Zumal noch eine Beschwerde seitens der Namibianischen Armee an die BRD gerichtet wurde, dass 5 MAN Fahrzeuge, dieser großzügigen Spende, nicht mit einer Seilwinde ausgerüstet waren. Es wurden 5 Bundeswehrsoldaten nach Namibia geschickt mit dem Auftrag einer Nachrüstung der Seilwinden und einem Schulungskurs in der Handhabung der Seilwindentechnik.

In Namibia bekommen immer mehr Weiße und vor allem Farmer zu spüren, dass sie in diesem Land unerwünscht sind. Bei der Maikundgebung hetzte der Gewerkschaftsboss Risto Kapenda gegen die Weißen "Ausländer". Er forderte, dem Beispiel Simbabwes zu folgen, Mugabe soll unser Vorbild sein und er bekam von der Menge auch noch tosenden Beifall. (Mugabe hat viele Farmer ermorden lassen und alle enteignet).

Simbabwe war einst ein reiches Land und heute sterben viele Menschen an Armut und Hunger. Das öffentliche Leben unter Mugabes Regime ist völlig zusammengebrochen und wird international geächtet.

Es ist nur zu hoffen, dass die Menschen dieses zauberhaften schönen Landes Namibia, den rebellischen Parolen eines Präsidenten der Nationalen Gewerkschaft und seinem Siegesruf nach Kampf und Macht nicht folge leisten.


Christuskirche in Windhoek


Di. 15.3.05 - 29.3.05


Wir müssen ausreisen über den Kalahari Highway

Es ist kurz vor 14 Uhr, die Zeit drängt denn heute müssen wir noch nach Botswana ausreisen. Über den asphaltierten Kalahari Highway in Richtung Gobabis sind es ca. 300 Km bis zur Grenze, die wir gegen 18 Uhr erreichten. Freundliche Beamte stempelten unsere Pässe und weiter ging's auf suche nach einem Nachtplatz. In Botswana ist es bei Dunkelheit sehr gefährlich weiterzufahren, denn auf den Strassen liegen ganze Herden von Kühen, Eseln und anderen Vierbeinern. Wir bogen in eine kleine Seitenstrasse ein und blieben einfach am Rande des Weges stehen. Um einige Tage Zwischenraum für unsere erneute Einreise im Süden Namibias zu bekommen haben wir uns entschlossen nach Johannesburg zu fahren.

Über 1000 Km durch Botswanas einsame Busch Savanne, der Kalahari. Auf dieser gesamten eintönigen Strecke gab es keinen Hügel, der höher war wie einen Meter.

Wir besuchten die Firma Canon Südafrika um meine DV Kamera reinigen zu lassen, denn Staub und Feuchtigkeit haben ihr sehr zugesetzt. Auch mein Weitwinkelvorsatz bekam einige Kratzer ab. Leider sind die Preise für Kameras und dessen Zubehör etwa um ein drittel teurer als in Deutschland.

Gangster, Einbrecher und Elektrozäune

Johannesburg, Hochburg der Kriminalität, hier herrscht trotz Aufhebung der Apartheid ein angespanntes Verhältnis zwischen der weißen und schwarzen Bevölkerung. Es geht hier eigentlich nicht um die Hautfarbe, sondern einfach um arm und reich. Weiß heißt reich und so lebt die besser gestellte Gesellschaft hinter Stacheldraht, doppelt gesicherten Elektrozäunen, mit Hunden der schärfsten Kategorie und bewaffnetem Sicherheitspersonal in abgesperrten Wohngebieten wie in Gettos. Auch wir haben in dieser Gegend ein ernstzunehmendes Sicherheitsproblem. Campingplätze sind nicht aufzufinden.

Vor allem die arbeitslosen Jugendlichen in den riesigen Vorstädten sind ein gefährlicher sozialer Sprengstoff. Für Alleinreisende wie wir, besteht die sicherste Übernachtung in den außerhalb der Stadt gelegenen Industriegebieten, die von starken Einheiten der privaten Sicherheitskräfte rund um die Uhr gesichert sind. So übernachten wir die 3Tage übers Wochenende vor den bewachten Toren von MAN und gaben bei dem Wachpersonal an, dass wir in der kommenden Woche dringend eine Reparatur an unserem Fahrzeug vornehmen lassen müssen. Das hat sehr gut geklappt. Am Montag früh ging's dann zum Kameraservice von Canon. Die Wartezeit überbrückten wir mit der Suche nach einem Camping Mobilausrüster und sind bei Comet Caravans im Vorort Boksburg fündig geworden. So kamen wir endlich zu einem passenden Gasherd samt dazugehörigem Equipment mit 2 x 9 Kilo Gasflaschen.

Wir lernten den Inhaber Roland Adler persönlich kennen, der vor über 35 Jahren aus Deutschland auswanderte und dieses Geschäft aufbaute. Gut gesichert konnten wir großzügiger weise auf seinem Gelände zwischen den neuen Wohnwagen die Nacht verbringen. Ich begann gleich mit der Verlegung der Gasleitungen und mit dem Einbau des Herdes. Nach 2 Stunden konnte Rita Ihren 2 Flammen - Gasherd in Betrieb nehmen.


Mi. 30.3. 05 - Mo. 11.4. 05/p>


Zurück nach Namibia

Bei Canon wurde ich wieder sehr zuvorkommend aufgenommen. Mit einem neuen Weitwinkelvorsatz, der frisch gereinigten und mit einem neuen Videokopf versehenen Kamera ging's wieder über Kimberley und Upington zu den Augrabies Wasserfälle nach Namibia. Leider führte der Oranje Grenzfluß sehr wenig Wasser. Dieser Abstecher lohnte sich nicht. An der Grenze zu Namibia, nur freundliches Grenzpersonal. Als deutsche Urlauber erhielten wir die gewünschten Stempel für einen weiteren Aufenthalt von je 3 Monaten in unsere Reisepässe problemlos eingetragen. Man wünschte uns angenehmen Aufenthalt. Über gute, aber sehr staubige Schotterpisten gelangten wir zum grandiosen Fish River Canyon im Süden des Landes.


Rita am Fish River Canyon

Lüderitz und die Geisterstadt Kolmanskuppe

Die ehemalige Diamanten- und heutige Geisterstadt Kolmanskuppe war unsere nächste Station, sie liegt etwa 12 km vor Lüderitz.

Im Jahre 1908 hatte ein einheimischer Bahnarbeiter bei Gleisarbeiten den ersten Diamanten gefunden, darauf hin brach in kürzester Zeit das Diamantenfieber aus. In den Jahren danach siedelten sich über 400 Spezialisten mit ihren Familien an. Einige Tausend schwarze Arbeiter folgten. Eine kleine Stadt entstand und wurde regelrecht in den Sand gebaut, die auch versorgt sein wollte.

Da gab es das Bäckerhaus, einen Schlachthof, und die Großküche, den Architekten und den Lehrer samt Schulgebäude. Gegenüber stand eine Turnhalle, in der die Turngeräte noch in gebrauchtem Zustand waren. Auf der Kegelbahn aus dem Jahr 1927 kann auch heute noch, natürlich mit Kegeljungen, eine spannende Runde ausgekegelt werden. In einem eingerichteten Museumsgebäude beginnt man mit einem geführten Rundgang durch die "Diamanten Siedlung".

Wo Dünen auf die Reise gehen

An diesem Ort herrschte jeher ständiger Wind und wenn er stärker wurde und zum gefürchteten Sandsturm anstieg, dann begann der Zauber der Geister. Sichelförmige Wanderdünen, so genannte Barchane, näherten sich auf unheimliche Weise der Siedlung. Die fließenden und rieselnden Sandmassen kommen auch heute noch durch die Hintertüren und Fenster herein und wandern durch sämtliche Räume wieder zur Vordertüre hinaus.


Die Wanderdüne nahm die Treppe in den ersten Stock des Architektenhauses

Manche dieser unaufhaltbaren Killer schaffen, je nach Windstärke und Richtung, am Tag Bis zu 15 Meter.

Sie durchwanderten einzelne Gebäude und niemand konnte sie stoppen. Es war immer nur eine Frage der Zeit, bis einzelne Häuser verlassen werden mussten.

Dieses verhalten der Sandmassen konnte ich an diesem windigen Tag ausgiebig mit der in einen Plastiksack sorgfältig verpackten und geschützten Kamera filmen und "studieren". Wanderdünen sind auch ein ernstes Problem für Strassen und Zugverbindungen. So musste die erste Gleisverbindung zwischen Kolmanskuppe und Lüderitz aufgegeben werden. Die heutige Gleisverbindung wurde auf einem Meterhohen Damm neu errichtet.


Der Zug nach nirgendwo

Weiter auf dem Weg nach Norden steht im Distrikt "Maltahöhe" in einer abgelegenen Gegend ein sehr interessantes, wunderschönes Schloss mit dem Namen "Duwisib". In den Jahren 1908-09 ließ der Deutsche Baron Hans-Heinrich von Wolf das burgähnliche Gebäude errichten. Außer dem roten Bundsandstein, der als Baumaterial verwendet wurde, kamen alle wertvollen Einrichtungsgegenstände wie Mobiliar, Antiquitäten, Wandbehänge, Waffen und Gemälden mit dem Schiff aus Deutschland, und wurden mit Ochsenwagen über 640 Km auf beschwerlichem Wege von der Lüderitzbucht durch die Wüste transportiert. Gegen eine kleine Gebühr konnten wir das Schloß, das sich heute im Besitz des Staates befindet, besichtigen. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zu der Dünenlandschaft im Sossusvlei.


Das Sossusvlei

Im Gegensatz zu der "Mutter aller Wüsten", der Sahara, die wir in früheren Jahren öfter bereisten, ist das Erscheinungsbild der höchsten Dünen der Welt ein anderes.

In der Sprache der Nama heißt Sossus "blinder Fluss" und das Sossusvlei ist eine abflusslose Lehmbodensenke. In der Regenzeit wird sie vom Tsauchab Fluss in einen See verwandelt, indem sich dann die bis zu 300 Meter hohen Dünen in einer unwirklichen Landschaft, mit grüner Vegetation, widerspiegeln.

Der Tag hat sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über den Dünen von Sossusvlei von uns verabschiedet.

In den nächsten 3 Tagen hatten wir Zeit, entlang der Namib-Dünen und anschließend über den Gamsbergpass in Richtung Windhoek zu reisen.


Di. 12. 4. 05 - Di. 10.05. 05


Besuch aus Ludwigsburg …… Unsere Tour:

Windhoek, Gamsbergpass, Walvis Bay, Dünen von Swakopsmund, Mondlandschaft, Cape Cross, Brandberg, Khorixas, Versteinerte Wald, Twyfelfontain, Verbrannte Berg, Orgelpfeifen, Sesfontain, Opuwo, Himba, Epupa Falls, Etosha Nationalpark, Wasserberg, Auto defekt, 4 Tage Aufenthalt in Windhoek.

Einige unserer Freunde machten es wahr, wie sie es bei unserer Abreise vor fast 1 1/2 Jahren versprachen, sie besuchten uns in Namibia.

Ramona und Helmut (Chessy) Gassmann, Vera Reitz und Klaus Ranz, erwarteten wir heute Morgen gegen 8 Uhr 30 auf dem Flughafen von Windhoek. Um pünktlich zu sein übernachteten wir in der Nähe des 42 Km von Windhoek entfernten Airports.

Das Wiedersehen haben wir auf dem Campingplatz "Arebbusch Travel Lodge". in Windhoek, gemeinsam ausgiebig gefeiert.

Vor Ort wurde von uns alles Notwendige organisiert. Für Ramo und Chessy haben wir ein Begleit-Fahrzeug als "Schlafwagen" bei Savanna Care vorreserviert. Vera und Klaus haben sich mit dem langjährigen Freund Günter (Kuno) Göttling aus Großbottwar, der sich in Windhoek bereits seit über 40 Jahren als sehr bekannter und beliebter Reiseleiter niedergelassen hat, zusammengeschlossen.

Wir wählten gemeinsam in etwa dieselbe Tour, die ich Anfang des Jahres mit meinem Bruder Hannes gefahren bin.

Es gab nur den kleinen Unterschied, dass Kuno mit seinem Team die Übernachtungsplätze auf den Farmen und Lodges aufsuchte, wir dagegen wählten mit unserem Basisfahrzeug und Gassmanns "Schlafwagen" die outback Variante. Manchmal trafen wir uns gemeinsam an ausgemachten Plätzen.

Nachdem wir Geld gewechselt haben und die Formalitäten für das Mietfahrzeug erledigt waren, stieg Chessy gewohnheitsgemäß erst mal auf der verkehrten Seite ein, da war gar kein Lenkrad. An das Rechtslenkerfahrzeug musste er sich auch erst gewöhnen und das noch bei Linksverkehr. Beim Abbiegen, von wegen Blinker nach rechts, da ging dann plötzlich der Scheibenwischer an. Nachdem die ersten Meter unfallfrei geschafft waren fuhren die Gassmanns hinter uns her und haben die erste Testfahrt zum Großeinkauf ins Trade Center schon mal sehr erfolgreich absolviert.

Lebensmittel, Obst von der besten Sorte und Getränke wurden eingekauft und gebunkert, dann konnte es losgehen.


v.l.n.r. Nannette Göttling aus Windhoek, Klaus Ranz, Vera Reitz,
Helmut (Chessy) Gassmann,Ramona Gassmann, Rita, darunter Freddy mit Simba,
Ex-Großbottwarer Günter (Kuno) Göttling mit Tochter Colleen aus Windhoek.

Attacke auf unseren Moula Moula

Unsere Reiseroute begann gleich hinter Windhoek in Richtung Westen über eine gute, breite aber sehr staubige Schotterpiste.

Abendstimmung über dem Gamsberg. Unterhalb des Steil abfallenden Hochplateaus unser erster Übernachtungsplatz. Eine Traumecke, in einem kleinen Seitental, neben der Schotterpiste. Holz für das abendliche Lagerfeuer war reichlich vorhanden.

Rita zauberte uns in einem rustikalen "Buschbaby", das ist ein Dreibein - Gusstopf, einen vorzüglichen Gemüse Eintopf aus Weißkraut, Kartoffelwürfel, Karotten, Lauch und Ladyfingers, dazu für jeden eine Fleischbeilage. Mit einer deftigen Gewürzmischung versehen, wurde der Topf in die Glut gestellt und der Innhalt etwa eine Stunde bei kleinem Feuer gekocht. Es hat jedem lecker geschmeckt.


Wir wurden begleitet von Chessy und Ramona mit ihrem "Schlafwagen"

Gitarrenklänge am Lagerfeuer, unter sternenklarem Himmel, mit "Castle Lager" und "Oranjeriver weiß", rundeten den harmonischen, milden Abend ab.

Und dann gab's Prügel…

Am nächsten Morgen hatte es Simba plötzlich sehr eilig. Er stand jammernd an der Türe und wollte dringend hinaus. Ich öffnete ihm die Türe und dann war es schon zu spät. Simba rannte los und vor ihm eine Horde wildgewordener und schreiender Affen. Es waren Paviane mit langen, scharfen Eckzähnen, wenn das nur mal gut geht. Alle verschwanden in Richtung Steilwand. Entweder waren die Affen zu langsam oder Simba war zu schnell. Hinter den Kameldornbüschen gab es dann ordentlich Prügel, die Affenbande brüllte und Simba heulte wie ein Kojote, doch wer von wem mehr einstecken musste blieb bis heute ungeklärt. Unbeschadet kam unser Krümelmonster zurück und die Affenbande schimpfte noch lange aus der steilen Bergwand.

Über eine ausgedehnte Grassavanne mit einigen Zebras, Straußen und Springböcken, ging's nach Walvis Bay mit einem Kurzbesuch bei Fiffi, Leider hatte er sein Boot immer noch nicht im Wasser. Beim deutschen Metzger um die Ecke deckten wir uns für die kommenden Grillabende mit fein gewürzten "Würstle" und bestem Steakfleisch ein.

Entlang der Küstenstrasse waren es 35 Km bis zu den Dünen bei Swakopmund, dort ließen wir es uns 2 Tage gut gehen.

Unser Quad Bike brachte für Rita und Ramo, auf ihrem Rundkurs, um die Dünen viel Spaß und Freude.


Rita, Ramo und "Fun"

Wir durchfuhren das Swakoptal wo sich zu beiden Seiten die herrliche Mondlandschaft erstreckte, die sich vor Millionen von Jahren durch die Nebenflüsse des Swakop, gebildet hat. Hier fanden wir auch die selten blühende "Königin der Namib".


Die Königin der Namib-Wüste

Etwa 120 Km nördlich, über die asphaltierte Küstenstrasse, kamen wir am Kreuzkap an, dort liegt das Schutzgebiet von über 80.000 lebenden Ohrenrobben.

Im kleinen Ort Uis, war Verabredung mit dem "Kuno Team", um heute Abend am Brandbergmassiv, gemeinsam meinen Geburtstag zu feiern.

Begegnung mit einer "Hyäne"?

Gegen Abend waren wir an einem traumhaften Platz mit einem Panoramablick über die weite Gras- und Buschsteppe und einer grandiosen Felsformation angekommen. Holz für unser nächtliches Lagerfeuer wurde gesammelt. Und dann passierte es. Klaus und Kuno hatten in der fortgeschrittenen Dämmerung beim Holzsammeln eine "gefährliche" Begegnung. In unmittelbarer Nähe unseres Platzes bewegte sich etwas "kriechendes und grunzendes" hinter einem Steppenbusch. Es herrschte große Aufregung, war es ein aufgeschrecktes Warzenschwein? Ein Springbock oder gar eine gefährliche Hyäne?

Klaus kam sichtlich erschrocken zu unserem Camp zurück gerannt, rief alle Namen und hatte dann festgestellt, dass wir nicht mehr vollzählig waren, einer fehlte und das war die Lösung!!! Chessy der "Brandbergschreck" war in seinem vollen Element und hat alles gegeben; wir haben uns noch Tage danach halb Tod gelacht.

Anschließend konnten wir "unbedroht" und sicher feiern. Mit Kuno am Akkordeon,(er spielte auch bei der Abschiedsfeier zu Beginn unserer Weltreise im Schützenhaus) Chessy an der Gitarre, Freddy mit der Mundharmonika und der gesangsgewaltige Klaus mit seinem "Damen- Chor", so erlebten wir Lagerfeuerromantik pur.

Die Sterne funkelten mit der Glut des Feuers um die Wette und der Schein des flackernden Lichtes verwandelte die Bergkulisse am Brandberg in einen mystischen Zauber. Es blieb ein unvergessener Abend.

Am nächsten Tag trennten wir uns wieder von Vera, Klaus und Kuno und fuhren nach Khorixas auf den Campingplatz, es war Zeit für einen Übernachtungsplatz mit Duschgelegenheit.

Früh am Morgen, etwa 35 Km westlich von Khorixas, direkt an der Piste C 39 erreichten wir den versteinerten Wald.

Deutlich sind die Jahresringe, der bis zu 25 Meter langen und angeblich über 200 Millionen Jahre alten Baumstämme zu erkennen. Die Ursachen, die zur Verkieselung der Hölzer führten, sind weitgehend ungeklärt.

Einige Kilometer weiter kommen wir nach Twyfelfontain. An einem schönen Hang gelegen befindet sich die größte Ansammlung von Felszeichnungen, im südlichen Afrika.


Felszeichnungen

Dargestellt werden: Menschen, Zebras, Antilopen, Nashörner, Giraffen, Elefanten und wahrscheinlich auch eine der ersten Landkarten der Menschheit, eine Aufzeichnung der Wasserlöcher, an denen sich die Tiere befanden, um sie erfolgreich zu jagen. Eine Führerin gab uns Aufklärung zu den verschiedenen Darstellungen.

Gleich in der Nähe liegt der verbrannte Berg, der seinen Namen von dem schwarzen vulkanischem Gestein erhielt. Auch vulkanischen Ursprungs sind die so genannten Orgelpfeifen aus Basaltsäulen die in der Nähe in einem kleinen Seitental zu finden sind.

Unmittelbar nach einem Abstecher durch die schöne Khowaribschlucht fuhren wir weiter nach Sesfontain. Auf gerader feiner Schotterpiste, bei einer Geschwindigkeit von annähernd 80 Km/h. passierte es.

Ein Hinterreifen explodierte !!!

Nach einem lauten Knall folgte ein unruhiges Spurverhalten und im Rückspiegel sah ich den rechten Hinterreifen, der sich von der Felge komplett abgelöst hatte. Es war noch ein Reifen von insgesamt sechs, aus der ersten Reifenserie, die durch einen Fabrikationsfehler von Conti nach den ersten 15.000 Km an den seitlichen Stollen eingerissen waren. Trotz einer Unbedenklichkeitserklärung Seiten Continental in Deutschland, kam es jetzt zu diesem Totalschaden. Reklamationen bei Conti in Hannover hatten bisher keinen Erfolg.


Und Tschüß….

Welch ein Glück, dass keine Menschen in der Nähe waren denn der Sprengring, der den Reifen auf der zweiteiligen Felge absicherte, hat sich mit einer gewaltigen "Sprengkraft" regelrecht in "Luft" aufgelöst. Nachdem wir den Reifen gewechselt hatten, suchten wir bis in die Nacht hinein am Rande der Piste nach dem Sprengring. Auch am nächsten Morgen suchten wir auf einer Strecke von ca. 200 Meter links und rechts der Pistenstrasse und die umherstehenden Bäume erfolglos ab. Es war das berühmte "Suchen" nach der Nadel im Heu, das wir gegen Mittag aufgegeben haben.

Bei den Himbas und an den Epupa Wasserfälle des Kunene

Von Opuwo, wo wir nochmals unsere Vorräte ergänzten, ging es ca. 180 Km über Schotter- und Erdpisten, unterbrochen von einigen Sandpassagen, in Richtung Norden zu den eindrucksvollen Epupa Wasserfälle. Unterwegs trafen wir freundliche Himbas, meist Frauen mit ihren Kindern. An ihren Gürteln hingen Lederbeutel in denen sie das ockerfarbene Steinpulver trugen, mit dem sie ihre Körper, gemischt mit Tierfett, einrieben. Gerne haben wir angehalten und gaben ein kleines Gastgeschenk von Zucker, Obst, Wasser, Brot oder für die Kleinen ein paar Bonbons. Einer schwangeren Himbafrau, die sich nicht wohl fühlte, konnten wir mit Vitaminpräparaten weiterhelfen.

Die Wasserfälle liegen in einer paradiesischen und idyllischen Palmenoase. Eine ausgiebige Wanderung mit Kamera folgte. Direkt am Kunenefluß übernachteten wir auf der wunderschön gelegenen Camp Site.

Die Zeit drängte und so ging die Fahrt über 2 Tage zurück nach Opuwo, dann in Richtung Osten über Oshakati bis zum nördlichen Eingang in den

Etosha Nationalpark


Ein Elefant versperrte unsere Weiterfahrt

Über 8 Stunden befuhren wir dieses großartige Schutzgebietes in dem wir Giraffen, Zebras, Strauße, Antilopen, und aus nächster Nähe Elefanten beobachten konnten. Am Osteingang trafen wir gegen Abend auf der sehr schönen Mokuti Lodge wieder mit Vera, Klaus und Kuno zusammen. Bei einem gemeinsamen Essen hatten wir uns viel zu erzählen.

Waterberg Plateau Park:

Auf der letzten Station unserer Namibia Rundreise wollten wir noch den etwa 200 Meter aus der umliegenden Landschaft emporragenden Tafelberg, mit seinen imposanten Steilwänden, besuchen.

Kurz vor dem Wasserberg Camp versagte dann das Fahrzeug von Chessy. Es war die Benzinpumpe die den Geist aufgegeben hatte. Wir konnten das Auto gerade noch vor Torschluss auf die Camp Site am Wasserberg hinschleppen.

Am nächsten Tag musste aus Windhoek ein Abschleppfahrzeug angefordert werden, das dann Gassmanns "Schlafwagen" aufgeladen hatte. Es hat sich wieder gezeigt: "Wer schreibt der bleibt". In diesem Fall habe ich beim Aufladen das Auto ringsum digital fotografiert. Nachdem wir dann am nächsten Tag beim Autovermieter die Checkliste durchgegangen sind, war an der Unterseite der Seitentüre ein Blechschaden zu sehen, der in Rechnung gestellt werden sollte. Meine Beweisfotos zeigten aber eine heile Seitentüre bei der Übergabe an den Abschleppdienst. Der Schaden musste also beim Abladen entstanden sein, was dann auch akzeptiert wurde. Der Autovermieter Savanna zeigte sich dann großzügig und erstattete den Ausfallstag und eine Übernachtung.

Die letzten 4 Tage verbrachten wir noch gemeinsam auf dem Camp Arebbusch in Windhoek

Dann hieß es Abschied nehmen


Abendstimmung über der Savanne

Nach einer wunderschönen Tour durch einen Teil Namibias hieß es dann Abschied nehmen von unseren Freunden.

Geblieben sind Bilder der Erinnerung an viele namenlose Orte, an denen wir gemeinsam unser Rastlager aufgeschlagen haben. Und wenn wir an kühlen Abenden im Schein des wärmenden Lagerfeuers saßen und der Mond als schmale Sichel am Horizont erschien, dann waren dies jene Abende, die wir und unsere Freunde im fernen Europa nicht vergessen werden, auf einem kleinen Teilstück unseres Weges "Lebenstraum Weltreise".


Mi. 11.05.05 - Di. 24.05.05


Besuch aus Herrenberg

Auch Jürgen Neumeier (mit seinem Sohn Sebastian) hat Wort gehalten und besuchte uns über 14 Tage in Namibia. Wir blieben wieder eine Nacht in der nähe des Flughafens und holten unsere Freunde am nächsten Morgen pünktlich ab. Es war eine herzliche Begrüßung und Jürgen hatte sichtlich eine kurze Erholung dringend nötig. Die Vorreservierung des Fahrzeuges haben wir genau so organisiert und übernommen wie bei unserem Besuch aus LB.

Wir hatten leider nur 12 Tage Zeit um die weit auseinander liegenden und interessanten Sehenswürdigkeiten anzufahren.

Eine verkürzte Teilstrecke, die wir schon befuhren, wurde ausgesucht: Etosha Nationalpark, Khorixas, Versteinerte Wald, Twyfelfontain, Verbrannte Berg, Orgelpfeifen, Brandberg, Cape Cross, Dünen von Swakopsmund, Walvis Bay, Gamsbergpass, und zurück nach Windhoek.

Diese "kleine" Rundreise war über 3.000 km lang. Um diese riesigen Entfernungen einmal besser zu verstehen, war dieser Ausflug, auf Europa übertragen, eine Reise von Stuttgart nach Gibraltar, davon etwa die hälfte auf Natur- und Kieselpisten.

Was wir an diesen angefahrenen Wegpunkten zu sehen bekamen, habe ich im vorherigen Bericht ausführlich beschrieben.

Etosha Nationalpark


Eine Herde Elefanten auf dem Weg zum Wasserloch

Simba, unseren Löwenhund haben wir nun zum 3. Mal durch den Etosha Park "geschmuggelt". Nachdem wieder eine kurze Trockenzeit herrschte, konnten wir wesentlich mehr Tiere an den Wasserlöcher sehen, wie an unseren vorherigen Besuchen.

Eine Löwenfamilie haben wir früh morgens leider zu spät gesehen, überrascht ist sie durchs Buschgras weiter gezogen.

Eine kleinere imposante Elefantenherde stand am Wasserloch und wunderschön gezeichnete Oryx-Antilopen, die mit ihren langen säbelartigen Stangen andere Tiere von der Wasserstelle fernhielten, bis sie selbst ihren Durst gestillt hatten, waren zu beobachten. Giraffen, Zebras, Strauße und Springböcke warteten geduldig im Hintergrund.


Ein sehr schön gezeichnetes Zebra

In den Dünen der Namib

Ein Sandkasten der Superlative, so erlebten unsere Freunde die Wüste. Sebastian bekam nicht genug von seinen Dünenbesteigungen, die er dann mit einem Sprung, Rolle vorwärts, Rolle rückwärts beendete. Jürgen war schon geschafft bevor er oben ankam, zwei Schritte vor, ein zurück macht ja auch die Strecke doppelt so lang.


Jürgen Neumeier fix und foxi in den Dünen der Namib

Ausflüge mit dem Quad Bike über die Dünenlandschaft waren dann Höhepunkte, wenn die Sonne ihr warmes Abendlicht über die Dünenlandschaft legte.


Schattenspiele in der Namib - Wüste

Die Abende waren schon sehr kühl, denn hier in Namibia stehen wir kurz vor dem Winter, der dann im Juli mit tiefstwerten in der Nacht von weit über 10 Grad minus seinen Höhepunkt erreicht. Dafür herrscht am Tag dann wieder eine angenehme Wärme von rund 25 Grad plus, bei wolkenlosem Himmel und das über Wochen hinweg.


Sebastian Neumeier auf dem "Spielplatz" der Riesen

An den kühlen Abenden ging's dann zur Sache. Dann hieß es Recks gegen Neumeiers wenn wir die Skip-bo Karten neu verteilten. Getrieben vom ehrgeizigen Spieltrieb ging die Partie letztendlich unentschieden aus und die Spielfreude war jeden Abend eine packende Unterhaltung. Dabei hatte Sebastian wohl die meisten Glücksfeen hinter sich, wenn er seine Karten aufdeckte und das Spiel am öftesten als Gewinner beendete.

Die Tage verflogen wie der Wind, geblieben sind einmalige Erlebnisse und Erinnerungen. Danke an Euch beiden für Euren kurzen Besuch, es waren ein paar schöne gemeinsame Tage. Und noch ein paar Worte zur eigenen Sache:

Lieber Jürgen, Dir und Deiner Mitarbeiterin Anita vielen herzlichen Dank für Eure Betreuung unserer erfolgreichen Web Site, durch die unsere Familie, Freunde und unbekannte Mitreisende an unserer erlebnisreichen Reise um die Welt teilnehmen können.

(zu sehen auf dieser Web Site unter: Impressum)


Mi. 25.05.05 - Di. 14.06.05


Reifenprobleme

Wie klein doch die Welt ist. Wir lernten Werner Dreyer und Hans Knupp kennen, die wiederum unsere langjährigen Freunde Dorly und Wolfgang Maidlinger aus der Schweiz kennen. Um durch Afrika weiterreisen zu können, benötigten wir dringend einen zweiten Ersatzreifen. Unser Reifentyp ist in Namibia und auch bei Continental in Südafrika nicht erhältlich. Nur in Germany. Aber der Zufall spielte wieder eine entscheidende Rolle.

Hans, der mit seinem MAN, die gleichen Reifen fährt wie wir, konnte uns mit einem seiner Ersatzreifen aushelfen. Erleichtert können wir nun vorerst die Weiterreise durch Afrika antreten, bis wir uns zum Jahresende aus Deutschland einen neuen kompletten Reifensatz beschaffen werden.

Wir werden eingeladen von der Redaktion der Allgemeinen Zeitung in Windhoek. Nach einem ausgiebigen Interview erschien in der deutschsprachigen Tageszeitung ein ausführlicher Bericht über unsere Weltreise.


Zu lesen auf unserer Web Site unter
Aktuell - Zeitungsberichte


Mo. 13.6.05


Das Abenteuer Afrika lockt - wir Reisen weiter...

Nachdem wir ausgiebig das Land Namibia nun kennen gelernt haben, wird es höchste Zeit weiterzureisen.

Nicht die Pisten und Wege in Richtung indischer Ozean werden uns zu schaffen machen, sondern wieder die Formalitäten und korrupten Wegelagerer. Unsere Reiseländer werden sein: Sambia, Malawi, Tansania, Mocambique und wegen der Reifenbeschaffung fahren wir wahrscheinlich zurück nach Namibia, bis wir dann gegen Ende des Jahres wieder in Kapstadt ankommen werden um nach Südamerika zu verschiffen. Nun freuen wir uns schon sehr auf unsere nächste abenteuerliche Tour durch Afrika, die wir nach dem Motto angehen werden:

"Fahre langsam, dann kommst du weit"!

Was wir auf unserer Weiterreise erleben werden, senden wir dann aus Tansania.


Nachtrag zu Namibia Bericht Teil 2

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Di. 21. 06. 05 - Sa. 25. 06. 05


Unsere Abreise verzögerte sich

Unsere Abreise aus Namibia verzögerte sich um einige Tage. Auf unser Reifenproblem hin, hat sich der Reifenkonzern "Continental" per e-mail aus Hannover bei uns gemeldet. Darin wurde uns mitgeteilt, dass sich "Conti" gerne auf dem Kulanzwege bereiterklärt, uns auf unserer Weltreise, mit einem Satz Reifen zu unterstützen.

Die uns in Deutschland zur Verfügung gestellten Reifen mussten wir nun bis Ende November nach Windhoek schaffen. Bei dieser Aktion konnten wir uns mit Hans Knupp und Werner Drayer zusammenschließen, die ihre MAN Fahrzeuge von Michelin auf "Conti" umrüsten wollen und diese Reifen in Deutschland auch bestellen werden.

Zu dieser Lieferung nach Windhoek ,über die "Transworld Cargo Spedition " können wir auch unsere 4 Reifen beigeben. Ein herzlicher Dank an Herrn Oliver Göbel (Conti, Leiter der Gewährleistung) an Hans Knupp und Werner Drayer.

Fenster eingeschlagen…Taschenraub!

Um für unsere Weiterreise günstiger Tanken zu können, fuhren wir hinter Hans seinem MAN zur Truck-Station (Großhandel) in das Industriegebiet im Norden von Windhoek. Nachdem wir über 600 Ltr. getankt hatten, stellten wir uns auf den gegenüberliegenden Parkstreifen, neben der Strasse, hintereinander ab. Hans vor uns, wir hinter seinem MAN.

Rita saß im Fahrzeug hinten in der Wohnkabine, vorne lag Simba flach auf seinem Platz. Hans und ich gingen in das Gebäude um unsere Rechnungen zu bezahlen. Als wir herauskamen stiegen wir ins Fahrzeug um weiterzufahren. Hans kam nicht dazu, stieg aus und winkte mir zu kommen. Dann sahen wir die Bescherung, das Seitenfenster wurde blitzschnell mit einem Stein eingeschlagen und die im Führerhaus liegende kleine Handtasche geraubt. Als wir recherchierten hat es sich folgendermaßen abgespielt:

Rita bemerkte ein Fahrzeug, das auf der parallel führenden Schnellstrasse abrupt parkte und daraufhin zwei junge Burschen über die Leitblanke auf unseren Parkstreifen zu liefen. Dann schaukelte unser Wagen und sie dachte, Simba hat sich gedreht und schenkte dieser Fahrzeugbewegung keine weitere Bedeutung.

Einer dieser Autoknacker war schon auf unserem Trittbrett gestanden, sah Simba schlafend liegen und sprang vor lauter Schreck gleich wieder ab. (Wir hatten, wie fast immer, Kamera und Fototasche im Fond). Der andere Strolch nahm sich das Fahrzeug von Hans vor, sah die Handtasche, schlug das Fenster mit einem Stein ein und beide Gauner rannten wieder, von Rita sehend, zu ihrem parkenden Auto und fuhren rasant ab.

Rita`s Blickwinkel nach vorne war begrenzt und sie konnte den vor uns stehenden Wagen nicht sehen und wunderte sich nur weil sie es so eilig hatten. Herbeigelaufene Arbeiter bestätigten uns, dass hier sehr oft Lkws auf diese Art und Weise ausgeraubt werden. Neben einer zerstörten Seitenscheibe fehlte bei Hans: Waffenschein, Fahrzeugpapiere, Kreditkarte, jedoch kein Bargeld, denn das hatte Hans beim Bezahlen der Spritrechnung dabei.

Am gleichen Tag meldete sich eine männliche Person per Telefon bei Hans, und er gab sich als Finder aus. Wir dachten gleich an "Lösegeld". Am nächsten Morgen wollte er die Tasche mit Inhalt vorbeibringen, natürlich gegen eine großzügige Belohnung. Polizei wurde benachrichtigt. Früh am Morgen baute ich im Innenhof von Hans Knupp an seinem MAN die unbeschädigte Seitenscheibe aus, um eine Schablone anzufertigen, den Foto griffbereit. Hans beschäftigte sich um das Haus und eine Zivilpolizistin war mit Handy im Einsatz.

Dann stand ein 16-17 jähriger mit seiner Sporttasche am Tor, ich ließ ihn herein und wir hielten ihn mit vielen Fragen auf. In der Zwischenzeit benachrichtigte die Zivilinformantin, die in Hans seinem Büro wartete, ihre Kollegen. Von weitem hörte man schon die Sirenen. Innerhalb von 5 Minuten erschien eine Polizeistreife und der junge Mann musste mit auf die Wache. Dabei stellte man fest, dass er der ehrliche Finder der Handtasche war und von Hans danach gebührend belohnt wurde.


Hans Knupp und der ehrliche Finder

Nachdem wir uns bei Hans und seiner Frau Gisela für die nächsten 4 Monate verabschiedet hatten ging es endgültig nordöstlich in Richtung Caprivi. Auf dem Weg dorthin interessierten wir uns zuerst für den Hoba-Meteoriten.

Besuch aus dem Weltall

Auf einer privaten Farm, in der Nähe von Grootfontein, befindet sich der bisher größte gefundene Meteorit auf der Erde. Wissenschaftler schätzen sein Alter auf 200 bis 400 Mill. Jahre und er ist vermutlich vor etwa 80 000 Jahren auf die Erde gestürzt.


Freddy auf dem 60 Tonnen schweren Besucher, dem Hoba-Meteorit

Der im Durchschnitt 3 x 3 x 1 Meter große Weltraumbesucher wiegt ca. 60 Tonnen. Er besteht aus 82,4% Eisen, 16,4% Nickel, Kobald, Kohlenstoff, Schwefel, Kupfer, Chrom und anderen Spurelementen. Die wissenschaftliche Klassifizierung des Hoba-Meteoriten ist "nickelreicher Ataxit".

Durch den Caprivi-Zipfel

Der Caprivi-Zipfel bildet im Nordosten des Landes das Tor zu den Nachbarländern Botswana, Simbabwe und Sambia.


Vorsicht Elephants

Vor der Brücke über den Okavango River biegen wir einen geteerten Seitenweg ab und übernachten auf der Okavango Camp-Site. Auf der Ostseite des Flusses begegnet man im menschenleeren Mahango-Nationalpark einer wildromantischen Landschaft. Elefanten überqueren die schmale Piste die beidseitig mit tropischer Vegetation überwuchert ist.

Am sattgrünen Ufer stehen wir mitten in einer Elefantenherde die zur Tränke an den träge dahinfliessenden Okavango gekommen ist.

Weiter auf der B8 in östlicher Richtung, erreicht man den Kwando-River.

( nur für 4x4 Fahrzeuge geeignet)

Biegt man dann bei S 17.47.01 - E 23.20.06 nach rechts ab in Richtung Nambwa Camp, begegnet man bis dorthin ebenfalls vielen Elefanten, Wasserbüffel und Hippos. Wir hatten hier an einem halben Tag mehr Begegnungen mit diesen Grosstieren als bei 3 Besuchen im Etosha Nationalpark. Über eine gute Asphaltstrasse ging's bis Katima Mulilo, dort passierten wir die Grenze nach Sambia.

ist zweifelsfrei das Land in Afrika, das mit seinen Bevölkerungsgruppen, seiner Landschaftsformen, seiner Natur und Wildnis nicht zu überbieten ist. Für Afrika - Einsteiger das Urlaubsland.

Wir sehen uns noch einmal zum Jahresende 2005.


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