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Afrika: Marokko (24.02.04 bis 18.03.04)
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Mopti wird erreicht, wo Niger und Bani zusammenfließen liegt das "Venedig Westafrikas". Unseren heutigen Nachtplatz suchen wir ca. 5 Km südlich der Stadt und finden eine tolle Begegnung mit netten Kindern bei den Bauern. Wir hatten 2 Tage sehr viel Freude. Rita mit einer Palmnuss
Mit einer Pinassefahrt auf dem Bani, erlebte ich eine sahelische Hafenstadt am Schnittpunkt der Handels- und Karawanenwege. Pinassenfahrt auf dem Bani in Mopti Wir übernachten im Hof einer heruntergekommenen Hotelanlage. Eine 2 Meter hohe Sichtmauer trennt uns vor der verstaubten, lärmenden Hauptstrasse. Es ist brühend heiß, eine Dusche in der verdreckten Toilette spendete nur wenig Abkühlung. Wenn diese Nacht nur schon vorbei währe. |
Ein neuer Tag, wir sitzen im gekühlten Führerhaus und durchfahren eine schöne Landschaft mit Felsformationen aus aufgetürmten Sandsteinen. Nach Bandiagara erreichen wir die Klippen der Falaise de Bandiagara. Am Rande des Steilabbruchs ins weite flache Dogonland kommt stetiger Wind auf. Es ist herrlich hier, wir ziehen uns an einer Felswand zurück, bleiben einige Tage, erholen uns von den fürchterlichen heißen Nächten und bereiten uns auf die nächsten Filmaufnahmen vor. Über eine Serpentinenstrasse, teils geteert, teils als Piste ausgelegt, wird der weite Talsockel des Dogonlandes erreicht. Im Ort Teli dann das aufdringliche Geschrei von Kinder: "cadeau, cadeau ". Das Betteln um ein Geschenk unterbricht ein Mann, der sich uns als Führer durch sein Dorf in der Felswand anbietet. Moussa, wie er sich namentlich vorstellte führte mich auf den "Palaverplatz" wo ich einem alten Mann vorgestellt werde. Als ich dem Dorfältesten erzählte, dass ich eine weite Reise von Deutschland bis in sein schönes Land zurückgelegt habe, erhalte ich voller Stolz eine "Sondergenehmigung" für Filmaufnahmen in seiner Dorfgemeinde. Man zeigt mir, wie einfache Gebrauchsgegenstände hergestellt werden. Baumwolle wird gesponnen, zu Leinenstreifen gewebt, zusammengenäht, und gefärbt. Kinder flechten Bastkörbe und überall im Dorf hört man die Tätigkeit der Frauen, das Stampfen der Mörser. Die Dogon zählen heute noch etwa 300 000 Bewohner. Ihre Dörfer "kleben" wie Schwalbennester an der 250 - 300 Meter hohen Felswand oder befinden sich zum Teil am Fuße des Kliffs. Durch einen schmalen Fußpfad erreichen wir das Dorf der Ahnen. Moussa zeigt nach oben und erzählt, dass hier, vor Ankunft der Dongon einst eine kleine, rothäutige pygmäenähnliche Menschengruppe, die sie Telem nannten, gelebt hat. Weit oben in der Felswand bauten sie winzige Wohnungen, die sie nur mit Hilfe von Seilen erreichten. Bei den Dogon, wohnen mit dem Rücken an der Wand
Die Archäologen nehmen an, dass sich die Dogon im 15.Jh. auf der Suche nach einer neuen Heimat und nach Vertreibung der Telem in der Region der Falaise von Bandiagara angesiedelt haben. Die Felswohnungen der Telem benützen die Dogon als Grabstätten, oder als Aufbewahrungsort für ihre mystischen Masken und Kultgegenständen, die sie im Zyklus von etwa 50 Jahren beim großen Sigui-Fest ( Reisfest) einsetzen. |
Die Nacht des ersten Regens in diesem Jahr hat sich mit einem ungeheueren Gewitter angekündigt. Wir standen gut geschützt auf einer Plattform oberhalb der Felswand. Es hat mächtig geschüttet, endlich die ersehnte Abkühlung. Wir müssen zurück nach Bamako, denn es sind noch einige Pisten zu fahren, die bei längerem Regen trotz Allrad unpassierbar werden können. Bei der Rückreise besuchen wir noch das Dorf Songo, wo die Symbole der Dogon-Mythologie unter einem Felsüberhang an die Wände gemalt wurden. |
Die kurzen Regengüsse der Nacht brachten am Tage nur wenig Abkühlung. Schnell wird es heiß und schwül, die hohe Luftfeuchtigkeit treibt den Schweiß aus allen Poren. Früh morgens suchen wir die Botschaft von Burkina Faso, aber sie befindet sich nicht mehr an der bekanten Adresse, erhalten immer wieder nur wage Angaben über ihr neues Domizil. Der Zufall hilft einmal wieder weiter und ein überaus freundliches Personal bemüht sich, uns das Visum heute noch auszustellen. Je drei Passbilder, drei ausgefüllte Formulare, eine Gebühr von je 13.200.- CFA (20.-€) und nach 2 Stunden erhalten wir dann unsere Pässe mit der Aufenthaltsgenehmigung von 90 Tagen für ein Land, auf das wir uns schon sehr freuen. |
Den Sonnendurchfluteten klaren Morgen nützen wir für Filmaufnahmen am Nigerufer unterhalb von Bamako. Tief beladene Pinassen, auf denen jeweils 2 Männer mit langen Stangen stakend die schlanken Boote vorantreiben, ziehen lautlos in der Mitte des Flusses vorüber. Schilf- Bambus- und Strauchgewächse bilden eine vollkommene landschaftliche Idylle. Der Kamerakran mit Sichtmonitor und ein zweites Stativ werden aufgebaut. Die Kameras mit Akkus frisch geladen und in Richtung Flusslauf ausgerichtet. Entlang am Flussufer kommen uns zwei weiße Toyota Landcruiser entgegen. Sie stoppen staubaufwirbelnd vor meinem aufgebauten Filmequipment. Überaus hastig entsteigen 3 Polizisten dem ersten Fahrzeug und im anderen Fahrzeug drei in zivil gekleidete Männer. In einer mir unverständlichen Sprache wird auf mich eingeredet, das Stativ mit meiner Canon Kamera XL1-s verschwindet im Kofferraum eines Fahrzeuges. Freddy vor der Verhaftung am Nigerufer
Ich wurde festgehalten und aufgefordert in das erste Fahrzeug einzusteigen. Rita blieb mit Simba zurück und ich wollte schnellsten auf dem Polizei Hauptquartier die Sache klären. Wir fuhren etwa 3 Km weit und stoppten an einer kleinen Polizeistation. Meine Personalien wurden aufgenommen. Ich legte meine offizielle Filmgenehmigung, die ich mir bei der Einreise nach Mali besorgt habe, vor, und wurde ungesichtet eingezogen. Meine Frage warum ich hier festgehalten werde blieb ohne Antwort. Rita und Simba an den "Wasserfällen" von Farako
An Touristenzielen wird man in Mali umringt von Kindern die ein "Geschenk" möchten und von Schleppern, die sich bei jeder Gelegenheit als Führer anbieten, meist zu Wucherpreisen. Filmaufnahmen wurden in vielen Fällen nur über den Geldbeutel erlaubt. Auf den Märkten in Touristengebieten bezahlte man für einfache Grundnahrungsmittel meistens den 3 -fachen Preis, man hatte das Gefühl " über den Tisch gezogen zu werden". Die unzähligen und unverständlichen Straßenkontrollen von Polizei und Militär gaben uns noch den Rest. |